Von Holz über Massivholz bis Beton und Kunststoff – daraus werden Tiny Houses gebaut
Tiny Houses gibt es in vielen verschiedenen Bauweisen, mit unterschiedlichen Baumaterialien. Doch welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Materialien?
Menschen, die sich für den Kauf eines Tiny Houses entscheiden, stehen vor einer wichtigen Frage: Aus welchem Material soll das Minihaus bestehen? Holz, Beton oder doch Kunststoff? Was sind die Vor- und was die Nachteile?
Massivholz
Massivholz ist nicht nur ein nachhaltiger Baustoff, sondern bietet auch zahlreiche weitere Eigenschaften. Durch die Massivität hat das Holz eine natürliche Dämmung, die den Energieverbrauch reduziert und für ein angenehmes Raumklima sorgt. Darüber hinaus ist es bei entsprechender Pflege langlebig und lässt sich bei äußerlichen Fehlern problemlos erneuern.
Allerdings ist Holz ein wartungsintensives Material, das regelmäßig gepflegt werden muss, um den Schutz vor Feuchtigkeit, Feuer oder Schädlingen sowie die ästhetische Komponente aufrecht zu erhalten. Eine kontinuierliche Wartung ist deshalb unerlässlich.
Thermoholz
Die günstigere Alternative zum Massivholz ist das Thermoholz. Dennoch teilen sich die beiden Hölzer einige Eigenschaften - wie die Reduzierung des Energieverbrauchs, das angenehme Raumklima oder die Langlebigkeit, die bis zu 30 Jahre andauern kann. Aufgrund der thermischen Modifikation ist das Holz stabiler, riss- und splitterfrei und vor Feuchtigkeit und Pilzen geschützt. Das macht das Material vergleichsweise wartungsarm. Auch die Wetterbeständigkeit kommt nicht zu kurz: Verzug, Spannung oder Aufquellen ist auch bei starken Temperaturunterschieden nicht zu erwarten. Des Weiteren bietet es aufgrund verschiedener Holzarten - etwa Fichte, Kiefer oder Douglasie - eine breite Gestaltungsmöglichkeit.
Nachteile wie eine Änderung der Farbe oder die Anfälligkeit zu brechen, kommen beim fertigen Produkt nicht mehr vor. Dies passiert hauptsächlich beim Herstellungsprozess.
Lehm
Ein weiterer nachhaltiger und natürlicher Baustoff ist Lehm. Durch sein erhöhtes vorkommen in der Umwelt ist er leicht zu gewinnen, biologisch abbaubar und recyclebar. Aufgrund seiner hohen Flexibilität bleiben auch hier keine Gestaltungswünsche offen. Auch Lehm ist ein perfekter Wärmedämmstoff, er trägt somit zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei und kann aufgrund seiner Eigenschaft Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben, zu einem tollen Raumklima beitragen. Darüber hinaus ist Lehm kostengünstig und langlebig. Bei richtiger Pflege hält er viele Jahre.
Jedoch birgt die Eigenschaft auch einen Nachteil. Schwankt die Umgebungsfeuchtigkeit zu stark, so besteht die Möglichkeit, dass der Lehm aufquillt oder sogar schwindet.
Stahl
Stahl zeichnet sich vor allem durch mit Robustheit und Langlebigkeit aus. Allerdings: Stahl lässt sich schwerer verarbeiten als z.B. beispielsweise Holz. Das drückt was sich letztlich auch im Preis ausdrückt.
Beton
Auch mit Beton kann man Tiny Houses bauen. Allzu beliebt ist dieses Material allerdings nicht. Aufgrund der hohen Robustheit ist Beton langlebig. Unter der Robustheit leidet wiederum die Flexibilität und damit der Gestaltungsfreiraum im Vergleich zu anderen Baumaterialien. Darüber hinaus ist Beton vergleichsweise schwer und teurer.
Leichtbauwerkstoffe wie EPS und SIPs
Eine der kostengünstigeren Varianten für Minihäuser sind die Leichtbauwerkstoffe wie EPS-Paneele oder Structural Insulated Panels (SIP). Sie zeichnen sich durch ihre Leichtigkeit aus und tragen aufgrund ihrer hauchdünnen Isolationsfolie zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Was die Robustheit betrifft, sind hier jedoch Einschränkungen hinzunehmen.