30.01.2024

Wie viel Quadratmeter braucht das Glück?

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Größe der Wohnfläche und dem subjektiven Wohlbefinden hinsichtlich der Wohnzufriedenheit? Nadine Nebel will das herausfinden. Erste Ergebnisse stellt sie auch auf der NEW HOUSING vom 28. bis 30. Juni vor.

Nadine Nebel ist Wissenschaftlerin und forscht an der Hochschule Düsseldorf zum Thema Wohnraum und Wohnzufriedenheit.
Nadine Nebel ist Wissenschaftlerin und forscht an der Hochschule Düsseldorf zum Thema Wohnraum und Wohnzufriedenheit. (Bild: Nebel)

150-Quadratmeter-Haus, 75-Quadratmeter-Wohnung oder lieber 30-Quadratmeter-Tiny-House? Wie viel Wohnfläche braucht ein Mensch, um zufrieden und glücklich zu sein? Gibt es eine Grenze, bei der die Zufriedenheit nicht weiter steigt? Gibt es eine Untergrenze, die es für die Zufriedenheit braucht? Das will Nadine Nebel unter anderem herausfinden.

Zeitersparnis und mehr als Vorteile

Die Forschungsreferentin und Designerin am Institut für lebenswerte und umweltgerechte Stadtentwicklung der Hochschule Düsseldorf (In-LUST) lebt selbst in einer 34-Quadratmeter-Wohnung und „würde diese nicht gegen mehr Wohnfläche eintauschen wollen, selbst wenn der Mietpreis der gleiche wäre“. Für Nebel überwiegen die Vorteile des kleinen Wohnens: „Zeitersparnis beim Putzen, Kostenersparnis hinsichtlich Miete und Nebenkosten“, wie sie in einem Beitrag für das Magazin „Kleiner Wohnen“ schreibt.

Für die Wissenschaftlerin bedeutet Leben auf kleinem Raum auch mehr Lebensqualität. Bewusstes Konsumieren und Wertschätzung gegenüber Dingen, die sie umgeben, statt überflüssiger Konsum sind Gründe dafür.

Wie aber sieht es bei anderen Menschen aus? Lässt sich ein allgemeingültigeres Bild zur Zufriedenheit und Wohnraumfläche zeichnen? Das will Nebel herausfinden.

Einfamilienhaus meistgebaut

Aktuell ist laut den Zahlen, die die Wissenschaftlerin angibt, in Deutschland das klassische Einfamilienhaus die meistgebaute Wohnform. Aufgrund der klimatischen Veränderungen wird ein Umdenken auch im Wohnsektor immer dringlicher, schreibt Nebel in ihrem „Kleiner Wohnen“-Beitrag weiter. Laut einer Studie des Umweltbundesamts seit das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels nur mit einer Reduktion der Pro-Kopf-Wohnfläche auf 41,2 Quadratmeter bis 2050 einzuhalten. 2021 lag die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf in Deutschland noch bei 47,7 Quadratmeter – mit steigender Tendenz.

Ihre Forschung zum Thema hat Nebel jüngst begonnen. Die Ergebnisse des Projekts werden auch auf der NEW HOUSING 2024 vorgestellt und auf der Internetseite des Tiny House Festivals veröffentlicht.

Bewohnende des Reallabors werden befragt

Teil des Projekts ist auch ein Reallabor im nordrhein-westfälischen Jülich. Dieses wächst allmählich, während die wohnenden Probanden immer wieder befragt und interviewt werden. Hier steht die Frage im Mittelpunkt, inwieweit sich das Wohlbefinden mit größer werdender Wohnfläche ändert – oder nicht.

Nebel Teil der Diskussion am 27. Juni

Übrigens: Nadine Nebel wird auch an der Podiumsdiskussion der NEW HOUSING am 27. Juni, am Tag vor der Festival-Eröffnung, teilnehmen. Die Diskussion wird live gestreamt, das Video steht auch im Nachgang auf der NH-Website zur Verfügung.

Weitere Informationen zur NEW HOUSING finden Sie unter:

www.new-housing.de.

Mehr Infos zum Projekt von Nadine Nebel lesen Sie HIER.

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